Die Gesellschaft des Schweigens

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Immer stärker bekomme ich den Eindruck, dass unsere Gesellschaft, d. h jeder von uns, immer mehr resigniert, wegsieht und schweigt.
Unsere Gesellschaft verarmt auf ganz bittere Art und Weise.
Wir brauchen nicht einmal in die entferntesten Ecken der Welt zu sehen. Schauen wir doch einfach vor die eigene Haustür, schauen wir nach dem Nachbarn, nach Bekannten und Freunden.
Helfen wir doch mal der alten Dame am Bahnhof, die ihre Koffer nicht tragen kann oder sich einfach schwertut damit.

Ist unsere Solidarität innerhalb der Gemeinschaft so gesunken, dass wir nur noch auf dem Ego-Trip leben? Heute war wieder ein Bericht in den Medien, dass ein 50-jähriger Mann wochenlang tot in seiner Wohnung lag. Das ist doch unglaublich, dass ein Mensch von niemandem vermisst wird.
Sind wir wirklich alle so eiskalt geworden oder trauen wir uns einfach nicht, mehr Zivilcourage zu zeigen?

Unser Leben findet nicht nur virtuell statt. Es gibt ein reales Leben. Natürlich, da zähle ich mich auch dazu, werden heute viele Dinge virtuell erledigt. Man kauft online ein, verbringt viel Zeit mit den sozialen Medien wie Facebook und Co. Aber man hat doch trotzdem noch den persönlichen Kontakt mit seinen Mitmenschen. Kritiker der sozialen Netzwerke machen gerade diese verantwortlich für die soziale Kälte.
Das sehe ich anders. Die sozialen Netzwerke sind eine tolle Plattform, um sich auszutauschen, um Informationen zu erhalten und natürlich auch um Kontakte zu knüpfen.
Natürlich sollte man abwägen, was einem auf den verschiedenen Plattformen zusagt und was nicht. 80 % des dort Geschriebenen ist für mich totaler Müll. Die anderen 20 % Inhalt interessieren mich und genau diese nehme ich dankend an.

Ich sehe die Ursache für das Vereinsamen in unserer Gesellschaft an ganz anderer Stelle.
Meiner Meinung nach verfallen wir immer mehr in Depression. Der Grund dafür liegt darin, dass wir immer mehr damit beschäftigt, sind unser Leben zu bestreiten.
Wie bezahle ich meine Rechnungen, wie komme ich finanziell über die Runden? Was muss ich tun, um mir dies und das leisten zu können? Das sind die Fragen, die uns täglich extrem viel Zeit kosten. Der Druck innerhalb des Jobs nimmt doch seit Jahren immer mehr zu. Wir drehen uns in einem Hamsterrad, laufen immer schneller und kommen doch nicht vom Fleck.
Genau das ist meiner Meinung nach der ausschlaggebende Grund dafür, dass unsere Gesellschaft den Blick für die Mitmenschen verliert.

Ändern wir genau das. Zeigen wir Flagge und bekennen uns zu dem, was uns wichtig ist.
Eine intakte Gemeinschaft aus vielen multikulturellen, hochinteressanten Personen, denn es lohnt sich, das Wertvollste der Welt zu geben: Zeit.

In diesem Sinne Euch allen einen schönen Wochenstart mit ganz viel Zeit für Euch und unsere Mitmenschen.

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